Vorbilder für die Region
Vorbilder für die Region mit Impulspreis ausgezeichnet
Medienhaus die neue welle prämierte fünf beispielgebende gesellschaftliche Projekte
Mit dem Impulspreis sind in diesem Jahr fünf Projekte ausgezeichnet worden. Tatjana Jäger und Helga Göttle erhielten den Preis für ihr bürgerschaftliches Engagement. Mit der Prämierung der Nachwuchsabteilung des Karlsruher SC würdigte die Jury deren Integrationsleistung im Miteinander verschiedenster Nationalitäten.
Bei der im Festspielhaus Baden-Baden beheimateten Kinder-Musik-Welt Toccarion gab der Beitrag zur musikalischen Erziehung von Kinder und Jugendlichen den Ausschlag. Und die Stiftung RTL „Wir helfen Kindern e.V.“ bekam die Auszeichnung für ihre jahrelange Unterstützung zahlreicher regionaler Projekte. Der vom Medienhaus
die neue welle ins Leben gerufene Impulspreis zeichnet seit 2010 beispielgebende gesellschaftliche Projekte aus. Als „Vorbilder für uns alle, sich selbst noch mehr in die Gesellschaft einzubringen“, bezeichnete Karlsruhes Oberbürgermeister und Schirmherr des Impulspreises Frank Mentrup die prämierten Initiativen. „Das ist unser Dank an alle, die im Verborgenen Gutes tun“, ergänzte Andrea-Alexa Kuszák, Geschäftsführerin von die neue welle, bei der Preisverleihung vor rund 140 Gästen in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Genau diesen Menschen wolle man eine Bühne bieten und in den Mittelpunkt rücken.
Zwei dieser „stillen Heldinnen“ sind Tatjana Jäger und Helga Göttle. Die im pfälzischen Oberhausen lebende Tatjana Jäger hilft Eltern, die ihr Kind bei der Geburt verloren haben, von diesem würdevoll Abschied zu nehmen. Genau dieses Schicksal ist ihrer Freundin vor Jahren widerfahren. Seither näht sie Mützen, Kleider und Wickel für Sternenkinder. Zudem ist sie häufig vor Ort und unterstützt die Eltern bei ihrem ersten Kontakt zu ihrem Baby, der zugleich der letzte ist. Sie kümmert sich darum, dass die Sternenkinder für ein letztes Bild zurecht gemacht werden und dass eine gemeinsame Beerdigung stattfindet.
Ebenfalls ehrenamtlich engagiert sich die Karlsruherin Helga Göttle für ihre Mitmenschen und das seit inzwischen 25 Jahren. Im Arbeitskreis Leben Karlsruhe unterstützt und begleitet sie Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Wie schwer es ist, nach einem Schicksalsschlag wieder ins Leben zurückzukehren, das erlebte sie am eigenen Leib. Bei einem Autounfall erlitt Helga Göttle schwere Kopfverletzungen und musste sich anschließend wieder ins Leben zurückkämpfen. „Ein solches Engagement verdient unser aller Respekt und Hochachtung“, betonte Jury-Mitglied Erich Harsch. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von dm-drogerie markt freute sich, dass die beiden Preisträgerinnen neben der ideellen Würdigung auch eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2016 Euro erhielten. „Noch nie fiel die Auswahl so schwer angesichts der vielen preiswürdigen Projekte“, ergänzte Jury-Mitglied und Vorstandsvorsitzende des BGV / Badische Versicherungen Heinz Ohnmacht. Deshalb erhielten auch die beiden anderen Finalisten einen Scheck überreicht. Das sind Moni Schmitt aus Bruchsal für ihr Projekt „Bruchsal zeigt Herz für Obdachlose“ sowie Robert Leber aus Karlsruhe, unter anderem für seinen Einsatz für BLuT – Bürger für Leukämie- und Tumorerkrankte. „Das ist möglich dank der Spenden aus der Wirtschaft“, erklärte Andrea-Alexa Kuszák. In dem Fall galt der Dank dem Unternehmernetzwerk BNI sowie der Edeka Südwest.
Neben Bürgern geben Vereine, Institutionen und Stiftungen ebenfalls Impulse für das soziale Miteinander. Auch aus diesem Kreis wurde einige für ihre beispielgebende Vorbildfunktion ausgezeichnet. Einer der Preisträger ist die RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“. Seit nunmehr 20 Jahren unterstützt die Stiftung des Fernsehsenders Kinder auf der ganzen Welt und fördert dabei auch zahlreiche regionale Projekte. In den zwei Jahrzehnten flossen mehr als 143 Millionen Euro in die 140 Projekte. Als Laudatorin würdigte Katrin Schütz, Wirtschaftsstaatssekretärin des Landes Baden-Württemberg, dieses Engagement: „Menschen, die Gutes tun, die sich für Hilfsbedürftige und das Wohl unserer Gesellschaft einsetzen, haben nicht nur Aufmerksamkeit verdient, sondern vor allem Anerkennung. Deshalb sind solche Auszeichnungen wie durch den Impulspreis der neuen welle so wichtig. Die Stiftung RTL hat einen langen Atem – beim Helfen und beim Einsammeln von Spenden. Was das Team von Wolfram Kons Jahr für Jahr gemeinsam leistet, ist wirklich bewundernswert und verdient unseren Dank und Respekt. Ich freue mich, dass die Stiftung auch in Baden-Württemberg sehr aktiv ist, wie zum Beispiel mit den Kinderhäusern in Stuttgart und Mannheim.“ Für die Stiftung nahm Vorstand Wolfram Kons die Auszeichnung entgegen: „Der Impulspreis ist ein neuer, toller Impuls für uns in der Mediengruppe RTL weiter für die Kinder zu kämpfen, die unsere Hilfe dringend brauchen. Der Preis gehört dem Team und allen, die in unseren Projekten in Deutschland und weltweit jeden Tag aufopferungsvoll mit und für Kinder arbeiten – auch heute. Außerdem ist die Auszeichnung ein zusätzlicher Impuls und gibt uns Power für den nächsten Spendenmarathon, der am 24.112016 startet.“
„Das schönste Kinderzimmer Deutschlands“ erhielt ebenfalls eine Auszeichnung. Mit diesen Worten wird häufig die Kindermusikwelt Toccarion beschrieben. Dass bereits mehr als 30.000 Kinder das am Festspielhaus Baden- Baden angesiedelte Toccarion besuchen und nutzen konnten, ist ein Verdienst der Sigmund-Kiener-Stiftung. Den gleichnamigen Unternehmer beschrieb Laudator Wolfram Weimer mit folgenden Worten: „Die Lebensleistung
eines Menschen erkennt man daran, was er neben dem unternehmerischen Wirken noch alles bewegt hat.“ Und diese Lebensleistung verdiene unser aller Respekt. „Mäzenatentum ist etwas Schönes. Und kommt dann noch diese Verliebtheit ins Gelingen hinzu, entsteht so etwas wundervolles wie das Toccarion.“ Es gehe ihm ausschließlich um die Sache, betonte Sigmund Kiener in seinen Dankesworten: „Es geht darum, Kinder an die Musik heranzuführen und sie dauerhaft dafür zu begeistern.“ Zumal die Kinder im späteren Leben von der Musikerziehung in jungen Jahren profitieren. „Solche Kinder sind kommunikativer, fantasievoller und selbstbewusster. Das zeigen verschiedene Studien“.
Um den Nachwuchs ging es ebenso bei einem weiteren Preisträger. Der Karlsruher SC wurde für seine Jugendarbeit und deren integrative Wirkung ausgezeichnet. „Beim Fußball bekommen junge Menschen Werte vermittelt wie Respekt, Toleranz, Demut und das Einhalten von Spielregeln auf und neben dem Platz“, führte der EX-KSC-Profi und Verbandssportlehrer Rainer Scharinger in seiner Laudatio aus. Und darüber hinaus kümmere sich der Club um die schulische Ausbildung der Jugendlichen. Der KSC stehe beispielhaft für die vielen Vereine in der Region und deren glänzende Nachwuchsarbeit. „Die Schule des Lebens“ ist dem Zweitligisten auch einiges Wert, wie Präsident Ingo Wellenreuther ausführte: „Kaum ein anderer Verein in Deutschland investiert so viel in die Jugendarbeit im Vergleich zum Etat des Profikaders.“ Mit zwei Millionen Euro jährlich fördert der KSC seine Talente, während neun Millionen Euro für die Profis zur Verfügung stehen. „Deshalb ist es schön als Verein, auch einmal für die Leistungen wahrgenommen und gewürdigt zu werden, die man für die Gesellschaft erbringt.“
Foto von Andrea Fabry: Oberste Reihe von links nach rechts: Rainer Scharinger/Dr. Wolfram Weimer/Heinz Ohnmacht Mittlere Reihe von links nach rechts: Andrea-Alexa Kuszák/Ingo Wellenreuther/Wolfram Kons/Sigmund Kiener/Erich Harsch Unterste Reihe von links nach rechts: Tatjana Jäger/Robert Leber/Helga Göttle