‚SAMMERN‘ STATT JAMMERN – Matthias Sammer
‚Sammern‘, statt jammern könnte die neue Bezeichnung dafür sein, in welcher Art und Weise der Sportvorstand des FC Bayern München, Matthias Sammer, aufgesetzt intellektuell über die Geschicke seines Arbeitgebers spricht, um herauszukehren, was er doch für ein überragender ‚Fußballflüsterer‘ ist, was allerdings nicht jedermanns Sprachverständnis bedient und daher schwierig oder gar nicht zu verstehen ist.
Auf gar keinen Fall kann einem Matthias Sammer ein sehr hohes Maß an Verstand in seinem Metier abgesprochen werden. Aber gerade deswegen neigt er wohl dazu genervt seinen Fragestellern mittels einiger Antwortpassagen ‚durch die Blume‘ klar machen zu wollen, dass er gelegentlich nicht so sehr viel von ihnen hält.
Lang genug hat sich Sammer einst beim Deutschen Fußball-Bund e.V. (DFB) erfolgreich herumgelangweilt, bevor endlich das ersehnte Angebot aus der Bundesliga und dann noch das des FC Bayern München (FCB) auf dem Tisch lag. Dem konnte er sich natürlich nicht erwehren und war froh wieder, ohne Rücksicht auf Verluste, an die Spitze des öffentlichen Fußballinteresses zu gelangen. Die nicht so sehr riskante Position im Vergleich zum Trainerjob kam ihm entgegen, denn seine Erfahrungen am Ende seiner Zeit bei Borussia Dortmund (BVB), als man ihm den legendären Udo Lattek (±) als den Retter vor dem Abstieg vor die Nase setzte, hat er nicht in so guter Erinnerung.
Auf jeden Fall muss er es weit gebracht haben in der Gunst von Pep Guardiola, wenn in aller Regelmäßigkeit zu sehen ist, wie er dem Coach nach einem Torerfolg vermeintlich anbiedernd über den Kopf streichelt, ohne dafür was auf die Finger zu bekommen. Die Vorstellung einem Ottmar Hitzfeld oder Jupp Heynckes hätte sich bei jeder Gelegenheit jemand am Kopf zu schaffen gemacht, ist schwer nachvollziehbar.
Im Vergleich zum Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt erst ‚ein paar Tage‘ beim FCB beschäftigt, legte der Sportvorstand eine unverhältnismäßiges Statement zum Rückzug des verdienten Doc’s an den Tag, das zum Teil den angebrachten Respekt vermissen liess. Aber solange er den sich immer mehr als Alleinherrscher herauskristallisierenden Startrainer ‚Pep‘ streicheln darf und dabei die Duldung von Bayern-‚Kühlschrank‘ Karl-Heinz Rummenigge hat, kann ihm offensichtlich nichts passieren.
Die Zeiten als der FCB sich auch nach den Worten von Uli Hoeneß als Fußballfamilie verstand, scheinen momentan vorbei zu sein. Das kalte Kalkül hat Einzug gehalten.
Bei Pep Guardiola fällt derzeit auf, dass er seine Hände nur selten vom Gesicht nimmt. Feinnervig gleiten seine sensibilisierten Fingerspitzen um das Barthaar, die Nase oder das Ohr herum. Hinzu kommt die Kopfmassage von Matthias Sammer. Eigentlich kann da nichts mehr schief gehen…
rok.
der unabhängige Fussballspion
Bildnachweis: 63473223 | © Smileus – Fotolia.com