Nino Castaldo
Nicht nur Yachten und Residenzen
Inhaber und Geschäftsführer Nino Castaldo kann es eigentlich selbst kaum glauben: Seine Firma feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Damals hat er noch mit fast gar nichts in den Händen an der Firmengründung gearbeitet und heute ist er von beinahe 30 Mitarbeitern umgeben, die sich in seinem Namen mit dem Innenausbau von Luxusobjekten beschäftigen. Genauer gesagt mit der Planung und Konstruktion mit Ausrichtung auf den gestalterischen Part.
Auf dieser soliden Grundlage fällt es ihm heute wesentlich leichter, wieder ein neues Projekt mit Nino Castaldo INTERIEUR anzugehen – der Marke mit dem Pferd. Chefredakteur Axel Kahn sprach vor Ort in einem Interview mit ihm über sein Unternehmen sowie die neuen Pläne.
Wie liest sich die History Ihres Unternehmens vom Anfang bis zum heutigen Tag?
1996 begann ich mit der externen Ingenieursdienstleistung im Bereich hochwertiger Bankeinrichtungen und Versicherungsvorstandsetagen. Zu dem damaligen Zeitpunkt war dies alles ande- re als populär. Ich ng direkt unterhalb der Grasnarbe an. Ohne Kontakte und fast ohne nanzielle Mittel.
Durch die akribische und dauerhafte Präsenz auf diesem Bank- markt kam ich doch schnell zu sehr interessanten und lukrativen Aufträgen. Schnell wurden die ersten Mitarbeiter eingestellt und spezi sch von mir ausgebildet. Bereits 1999 erhielten wir dann die erste Anfrage für eine Superyacht. Mit meinen damals 5 Angestellten haben wir uns dann sogleich an Teilbereiche dieses „Riesendings“ (85 Meter) herangewagt. Nach Überwinden der ersten Startschwierigkeiten bekamen wir in diesem Bereich wie aus dem Nichts eine Anfrage nach der anderen. Somit bearbeiten wir heu- te eine Vielzahl von internationalen Residenzen, Privat ugzeugen und Superyachten. Der Anteil der Yachten beträgt zwischenzeitlich fast 85%. Dies beschäftigt meine derzeit 30 Mitarbeiter ver- teilt auf 3 Standorte bis weit in die Zukunft.
Wurden von Anfang an nur bestimmte Projekte bevorzugt und dementsprechend akquiriert oder war das sekundär?
Früher war man um jeden Auftrag froh, heute bewertet man die Aufträge nach Design, Werft und Komplexität. Einfach ist gut für die anderen Wegbegleiter. Unsere Kunden jedoch wissen, erst wenn es schwierig wird, fühlen wir uns wohl.
Wie kann man sich eine Planung, zum Beispiel von einer Luxusyacht vorstellen, bezogen auf Aufwand, Zeit und Logistik?
Derzeit gibt es auf der Welt sechs oder sieben angesagte De- signer für Superyachten im Innenausbau; mit ihnen fängt alles an. Der nächste Schritt ist das Einarbeiten des Designs in die Stahlpläne, die wir von der Werft erhalten. Mit Hilfe unserer Kon- struktionsleistung werden die kreativen Gedanken und Ideen der Designer nun endlich realisier- und produzierbar.
Zwischenzeitlich bewegen sich die Yachten in einer Größenordnung von bis zu 5.000 Quadratmeter Guest- und Eignerbereiche. Wir schaffen in einem Zeitfenster von acht bis zehn Monaten Planungszeitraum pro Team derzeit maximal bis zu 1.000 Quadrat- meter in ca. 15.000 bis 20.000 Stunden. Je nach Komplexität. Meine Projektleiter stehen in ständigem Kontakt mit Designer, Werft und Produktionsstätte. Nur so kann ein reibungsloser Projektverlauf gewährleistet werden.
Seit diesem Jahr planen Sie aber nicht nur im High Class Segment, sondern auch für regionale Penthäuser, Villen und Luxushotels?
Genau. Unter Nino Castaldo INTERIEUR haben wir eine neue Methode der klassischen Bauherrenvertretung entwickelt, bei der wir Menschen bedienen können, die sich nicht unbedingt im Su- peryacht- bzw. Aircraftbereich bewegen. Demnach besteht fort- an die Möglichkeit, dass wir uns im gehobenen Bereich um den kompletten Innenausbau von Penthäusern und Villen kümmern können.
Warum diese neue Ausrichtung?
Weil wir mit unserem Highend-Knowhow nicht nur die oberen Zehntausend ansprechen wollen und weil wir festgestellt haben, dass hier die bisherige klassische Herangehensweise im Innen- ausbau alles andere als kundenorientiert ist. Bei unserer Methode erscha en wir mehr tatsächliche Werte aus den vorgegebenen Mitteln.
Sie müssen sich Folgendes vorstellen: Architekten, Designer und Innenausbauer sind oftmals überfordert. Deswegen verfolgen wir ein Konzept, bei dem sich die einzelnen Beteiligten auf ihre jeweilige Kernkompetenz konzentrieren können. Ein kleines Beispiel: Mittlerweile kennen wir sehr viele Produzenten mit all ihren Stärken und Schwächen. Wir bringen mit Hilfe unseres Wissens genau den richtigen Produzenten ins Spiel – einen, der perfekt auf die Bedürfnisse unseres Kunden ausgerichtet ist!
Ein weiterer Pluspunkt unseres Konzeptes ist, dass wir Grauzonen keinen Spielraum lassen. Wir bieten dem Produzenten bereits im Anfangsstadium eines Projektes sehr exakte und detaillierte Freigabezeichnungen. Somit weiß dieser bei seiner Kalkulation ganz genau, welche Leistungen er zu erbringen hat. Risiko- oder aber auch Pu eraufschläge sind somit nicht mehr erforderlich. Unserem Kunden werden folglich unnötige Kosten erspart.
Herr Castaldo, bitte erlauben Sie mir diese kritische Frage: Aber zahlt bei diesem Konzept der Kunde nicht doppelt?
Natürlich nicht. Denn wie bereits erwähnt, übernehmen wir die- jenigen Aufgaben des Architekten und Produzenten, die nicht zu deren Kernkompetenzen gehören. Das bedeutet also: Was wir erledigen, wird an einer anderen Stelle nicht berechnet. Sie werden sich wundern, sowohl Architekten als auch Produzenten sind dankbar, dass wir dieses neue Konzept ins Leben gerufen haben. Denn während wir uns um Ausschreibungstexte, Nachträge, Mängelerkennung usw. kümmern, haben der Architekt und Desi- gner ausreichend Luft, sich dem kreativen Part zu widmen. Und genauso verhält es sich auch mit dem Innenausbauer: Dadurch, dass wir für die Werkzeichnungen, das Qualitätsmanagement und die Mängelbeseitigung zuständig sind, kann der produzierende Betrieb sich auf sein Kerngebiet konzentrieren – die reine Produktion des exklusiven Innenausbaus unseres Kunden.
Gerne können uns Ihre Leser kontaktieren, so dass wir in einem persönlichen Gespräch unsere Vorgehensweise mit all ihren Vor- zügen im Detail erklären können.
Gibt es nach zwanzig Jahren noch Träume und Ziele, und was bewegt Sie oder treibt Sie an?
Ja, gibt es. Die komplette Ingenieursleistung für ein ganzes Schi und viele glückliche Menschen dieser Region mit ihrem von uns gesteuertem Innenausbau.