INWOCA GmbH Karlsruhe
INWOCA GmbH Karlsruhe – Geschäftsführer Michael Veiga 
Die Baugenossenschaft Familienheim Karlsruhe eG ist vor allem als Vermieter von Wohnraum bekannt. In den letzten Jahren haben Sie Ihre Bautätigkeit im Segment des Wohnungsbaus ausgeweitet. Was war der Grund für die Gründung der inwoca GmbH als Tochtergesellschaft?
Die inwoca GmbH wurde als Tochtergesellschaft der Familienheim Karlsruhe eG gegründet, um unseren Mietern und Mitgliedern eine bessere Transparenz zu bieten, indem die Entwicklungs- und Bauaktivitäten vom Kerngeschäft der Vermietung getrennt werden. Diese Trennung schafft so in einfacher Weise auch gegenüber Dritten, wie z. B. den Verbandsprüfern des wohnungswirtschaftlichen Verbandes oder gegenüber Kreditinstituten, einen schnelleren und einfacheren Überblick über die verschiedenen Geschäftsfelder und erleichtert das Controlling sowie die Berichtspflichten gegenüber unseren Gremien, wie z. B. dem Aufsichtsrat und der Mitgliederversammlung. Wir haben uns dazu vor allem auch aufgrund der wachsenden Anforderungen an die Dokumentation unserer Aktivitäten und des in den vergangenen Jahren gestiegenen Volumens entschieden. Unter Marketinggesichtspunkten erscheint es uns sinnvoll, hier eine weitere Marke zu entwickeln.
Was versteht man unter dem „Entwicklungsgeschäft“?
Das Entwicklungsgeschäft hat zum Ziel, Grundstücke oder leerstehende oder sanierungsfähige Immobilien zu erwerben, um diese einer neuen Nutzung zuzuführen. Dabei kann es sich auch um Gebäude handeln, die nur teilweise genutzt werden. Neu ist, dass wir uns auch dazu entschieden haben, verstärkt im Segment der Büro- und Gewerbeflächen zu investieren, da insbesondere Karlsruhe einen sehr großen und aus unserer Sicht interessanten Büro- und Gewerbeflächenmarkt bietet und gleichzeitig Wohnbauflächen oder geeignete Revitalisierungsprojekte rarer werden. Die Projektentwicklung, so wie wir sie für uns definieren, führt nicht zwangsläufig zu baulichen Maßnahmen, sondern es kann durchaus auch zu einem Verkauf der von uns erworbenen Immobilien innerhalb des Entwicklungszeitraums kommen. So kann es z. B. sein, dass wir für ein Grundstück oder eine leerstehende Immobilie ein Konzept entwickeln, hierfür Miet- oder Kaufinteressenten akquirieren, die Umsetzung der baulichen Maßnahmen dann aber durch die Veräußerung dem neuen Eigentümer überlassen.
Das hört sich nach vielen verschiedenen Aufgaben an, die erledigt werden müssen. Beschäftigt die inwoca GmbH dazu eigene Architekten oder sonstige Fachleute?
Wir bedienen uns zur Entwicklung der Maßnahmen der Kontakte zu Architekten, Fachingenieuren, Bauträgern und Baufirmen sowie den regional ansässigen Handwerksunternehmen, die für uns bisher auch tätig waren, wenn wir Renovierungen, Sanierungen oder Neubaumaßnahmen durchgeführt haben. Im Grunde gibt es für jedes einzelne Vorhaben ein Projektteam, welches überwiegend aus externen, von uns beauftragten Personen besteht, sodass ein solches Projekt gemeinsam entwickelt werden kann. Die inwoca GmbH bietet also sozusagen die rechtliche und die organisatorische Plattform dazu an.
Die inwoca GmbH ist ja noch ein junges Unternehmen. Gibt es bereits konkrete Entwicklungsvorhaben oder Baumaßnahmen?
Wir haben in den vergangenen Monaten einige Immobilien in Karlsruhe und Umgebung erworben. Unter anderem ist unser derzeit größtes Entwicklungsvorhaben die Immobilie in der Kriegsstraße 23–25. Hier prüfen wir derzeit die Qualität der vorhandenen Substanz, um dann zu entscheiden, in welche Rich- tung wir die Immobilie entwickeln möchten, wahrscheinlich ist die Herstellung von Büroflächen. Weiterhin erworben haben wir Büroflächen in der Ritterstraße 9, die derzeit teilweise vermietet sind. Auch hier geht es um ein langfristiges Konzept, daher prüfen wir, wie die Immobilie z. B. energetisch verbessert werden kann, und bieten die sanierten Flächen dann zur Vermietung an. Ein weiterer Erwerb ist die Immobilie in der Karlstraße 45 a–c. Dort sind bis auf wenige Flächen alle vermietet, derzeit finden dort Sanierungs- und Umbauarbeiten statt, damit wir moderne, zeitgemäße und zentrumsnahe Büroflächen anbieten können.
Bedeutet dies, dass die inwoca sich nur um die Entwicklung von Gewerbeimmobilien kümmert?
Auch im Bereich des Wohnungsbaus sind wir aktiv, in einer Partnerschaft mit der Fa. Sekundus aus Ettlingen realisieren wir Bau- trägermaßnahmen in Karlsruhe in der Hohenzollernstraße und in der Brauerstraße, außerdem in Ettlingen in der Stuttgarter Straße, insgesamt sind dies ca. 50 Wohneinheiten, die in Planung sind. Die Baumaßnahmen haben teilweise bereits begonnen bzw. ist deren Beginn für das laufende Jahr 2015 geplant. In Stutensee-Büchig haben wir im Neubaugebiet Lachenfeld bis dato 35 Grundstücke erworben, wo wir u. a. Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser realisieren werden, die dann schlüsselfertig zum Verkauf angeboten werden. Wir stehen in der Waldstraße in Stutensee jetzt unmittelbar vor dem Baubeginn eines 10-Familienhauses. Diese Maßnahmen sollen ja überwiegend verkauft werden. Wird die Familienheim ihren Bestand ebenfalls noch erweitern oder werden sämtliche Baumaßnahmen jetzt in der inwoca GmbH re- alisiert? Die Familienheim Karlsruhe eG als unsere Muttergesellschaft hat natürlich weiterhin Priorität bei allen Aktivitäten. Neben den Neubaumaßnahmen, die wir für den Verkauf herstellen, gibt es zahlreiche Projekte, die für den Bestand der Familienheim errichtet werden. U. a. stehen Baubeginne für Reihenhäuser und ein Mehrfamilienhaus in Rheinstetten-Forchheim an. Hier werden wir insgesamt 6 Reihenhäuser und 10 neue Wohnungen schaffen, die von der Genossenschaft vermietet werden. Im Haus Son- nensang in Karlsruhe realisieren wir derzeit einen 7-gruppigen Kindergarten, außerdem entstehen dort 56 Plätze für Studenten, wo wir möblierte Appartements zur Vermietung anbieten wer- den. Die dort neu entstehenden Büroflächen sind an den Caritasverband Karlsruhe, sowie an ein Architekturbüro vermietet. In Rheinstetten-Silberstreifen erstellen wir derzeit zwei Gebäude mit Wohn- und Gewerbeflächen, die als Firmensitz z. B. für kleine Handwerksbetriebe geeignet sind. Auf dem Nachbargrundstück entstehen außerdem Lagerhallenflächen in einer Größe von 1.600 m2, die wir vermieten bzw. wo zusätzliche Lagerflächen für unsere Mieter und Mitglieder angeboten werden. Ein weiteres Grundstück werden wir noch in Ettlingen erwerben, dort sollen ebenfalls zehn neue Mietwohnungen errichtet werden.