Jürgen Klopp – „positiv unberechenbar
Zur Spaßbremse – zumindest rein äußerlich – wie Jos Luhukay, der die Tage entlassene Ex-Trainer der Berliner Hertha, muss der BVB Trainer Jürgen Klopp nun wirklich nicht werden.
Der zur Selbstdarstellung neigende Zampano trat zuletzt etwas zurückhaltender auf, was seiner Mannschaft gut getan haben könnte. Denn ein gespenstisch verzerrtes Gesicht und wildgewordene Scherensprünge an der Seitenauslinie boten sich zwangsläufig mangels Erfolgserlebnissen nicht mehr an. So blieben ihm nur noch die sich selbst überholenden Aussagen im Höchsttempo zu den ätzenden Fragen der ‚ach so geliebten‘ Expertengemeinde – in Demut versteht sich – .
Ein Trainer versucht stetig für Überraschungen gut zu sein und positiv unberechenbar zu wirken, damit die Spieler jeder Zeit hellwach und auf das Wesentliche fokusiert bleiben. Ob das allerdings jeder so hinbekommt ist sicherlich von Fall zu Fall von den Verantwortlichen in Frage zu stellen. Klopp scheint das endlich gelungen zu sein, was dann auch die letzten Siege gegen den SC Freiburg und Mainz 05 bestätigten.
Ein Trainerjob im gleichen Verein wird über einen längeren Zeitraum – aus was für Gründen auch immer – von Jahr zu Jahr schwieriger, insbesondere wenn der Erfolg ausbleibt, Klopp wurde attestiert, vor dem Spiel gegen den SC Freiburg eine gute Ansprache vor der Mannschaft gehalten zu haben. Sind denn gewisse Leute wirklich so naiv zu glauben, dass nach einer so langen Durststrecke allein deswegen gewonnen wurde?
Bei so einer laienhaften Denkungsweise sollte sich mancher hinterfragen, was Jürgen Klopp denn in den Wochen zuvor zu seinen Spielern gesagt haben könnte. Nur Blödsinn oder wie? Wohl kaum. Noch ein paar Erfolge mehr und es ist davon auszugehen, dass der Sympaticus – auch weit über den ‚Kohlenpott‘ hinaus – dann wieder in die auf ihn gerichteten Fernsehkameras „beisst“.
Warum auch nicht? Aber nicht andauernd, bitte, sonst wird’s oede, auch für die Spieler, wenn nur einer die Show abzieht.
rok
der unabhängige Fussballspion