Rainer Ketterer
Rainer Ketterer Geschäftsführer Applegreen GmbH
Allein schon der Name macht Lust auf Emotion. Und absolute Emotion ist Programm bei der Applegreen GmbH aus Baden-Baden. Chefredakteur Axel Kahn sprach mit dem Geschäftsführer Rainer Ketterer über die visuelle Arbeit und Welt der Applegreen GmbH.
Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit am meisten?
Am meisten begeistert es mich, wenn ein Veranstalter mit einer außergewöhnlichen Idee kommt. Dann brenne ich für die Idee und versuche alles, um diese in die Tat umzusetzen. Wie z.B. eine Tischprojektion für 56 Gäste im Eventhangar E210. Bei dieser wurde auf jeden Platz eine lustige Animation projiziert, bei der ein kleiner französischer Koch dem Gast sein Gericht zubereitet, am Ende aber in einem Chaos endet. Sehr lustig und nachhaltig bei jedem Gast in Erinnerung geblieben. Es war eine große Herausforderung, diese Projektion in dem zur Verfügung stehenden Budgetrahmen umzusetzen. Aber wir haben es gescha t und alle waren begeistert. Gäste und Auftraggeber.
Im Sommer haben wir à la Christo in Leipzig das alte Stadtbad mit weißem Sto verkleidet. Auch diese Umsetzung war sehr spannend und beeindruckend. Mein Motto ist immer erst einmal „geht nicht gibt’s nicht“. Meine Leidenschaft liegt aber auch sehr stark in der Projektions- und Videokunst. Hier begleite ich sehr gerne Bands, Djs oder Business-Events mit Visuals, binde das Live Bild der Künstler/ Akteure mit ein und ergänze es mit kunstvollen Effekten.
Die Applegreen GmbH gibt es jetzt fast zehn Jahre. Wie war die Entwicklung bis heute und wie sehen Sie Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren?
Applegreen hat sich in den ersten Jahren sehr stark mit der gestalterischen Konzeption von Events und Räumen beschäftigt. Es kamen immer mehr Aufgaben der Gesamtproduktion und Video- projektion dazu, die heute den Schwerpunkt bilden. Die Gestal- tung in Bezug auf die Planung von Eventmöbeln, Ausstattung und Dekoration ist heute nur ein kleiner Teil unseres Angebotes. Hier hat sich der Markt sehr stark entwickelt und viele Anbieter spielen hier mit. Das wurde für uns uninteressant. Wir haben uns auf die Eventproduktion und Videoprojektion konzentriert und bieten hier die Schwerpunkte Beratung, Konzeption, Ablaufregie, Stagemanagement, Produktionsleitung sowie Eventmanagement. In diesen Bereichen sind wir sehr stark. Der Bereich Videoprojektion und Kunst entwickelt sich bei uns kontinuierlich. Hier wollen wir dieses Jahr einen großen Schritt in die oberste Klasse machen. Gespräche mit Künstlern aus der Pop-Szene laufen bereits und entwickeln sich gut. Mein Ziel ist es spätestens in 5 Jahren zu den 5 gefragtesten Videokünstler/Operateur in der Musikszene zu gehören, die Bands bei Ihren Auftritten mit Videoprojektionen begleiten. Auf diese Aufgabe freue ich mich schon sehr.
Applegreen ist keine normale Eventagentur. Was sind Ihre Prioritäten und welche Schwerpunkte setzen Sie mit Ihren Dienstleistungen?
Die Bereiche Videoprojektion und Videokunst haben zusammen mit den Bereichen Beratung, Ablaufregie, Stagemanagement, meine höchste Priorität. Sehr wichtig sind mir aber auch das Eventmanagement und die Eventproduktion. Hier setzen wir z.B. für den SWR3 CLUB einige Partymodule komplett um. Für die Veranstaltungen SWR3 New Pop Festival und Rock am Ring werde ich als Ablaufregisseur und Ringradio/Stage Koordinator engagiert. Diese Veranstaltungen machen sehr viel Spaß. Dort tre e ich immer wieder alte Kollegen aus der Zeit, in der ich noch selbst beim SWR3 Club in der Event Produktionsabteilung gearbeitet habe.
Somit ist die Visualisierung die größte Herausforderung?
Ja das stimmt, hier musst Du nicht nur alles „richtig und rechtzeitig“ machen, sondern auch mutig sein neue Wege zu gehen. Das ist wie in der Musik. Wichtig ist mir, zu zeigen, was ich bei der Musik fühlen und sehen will. Das Einbinden des Livebildes der Musiker und Instrumente mit Effekten ist für mich dabei das wichtigste Element bei meinen Videoprojektionen. Nur bunte, drehende Muster gibt es bei mir nicht. Ich möchte, dass die Leute eine Gänsehaut bekommen, wenn sich die Musik mit den Projektionen verbindet.
Welche Projekte aus den vergangenen Jahren bleiben unvergesslich und welche Ereignisse nden in diesem Jahr statt, die von Applegreen begleitet werden?
Es sind so viele Events, die mir in guter Erinnerung sind. Ein Highlight war sicher letztes Jahr die Tischprojektionen im Hangar E210 und die Projektionen bei der JamSession mit Kemi Cee & family. Aber auch die Festivals von SWR3 und die Kick O Veranstaltung der Deutschen Leasing in Frankfurt waren für mich besonders. Dieses Jahr werde ich das „Water is Right“ Projekt von Rolf Stahlhofen (Söhne Mannheims) bei Konzerten und Veranstaltungen mit Projektionen unterstützen. Hier wird er auch von weiteren bekannten Künstlern begleitet. Ich freue mich sehr darauf, etwas Gutes zu tun und dabei auch noch viel Spaß zu haben. Das ist auch mein Ziel für die Zukunft, do more of what makes you happy!
Darf man Ihre Arbeit als Kunst bezeichnen?
Darf man schon, wenn man will. Wir machen doch alle Kunst, jeder von uns, jeden Tag. Ob meine Projektionen Kunst sind, entscheidet immer der, der sie betrachtet. Ich freue mich, wenn ich Menschen damit erreiche, berühre, begeistere. Das ist für mich wichtiger als die Definition, ob es Kunst ist.